Fabrik Berlin / Julian Breinersdorfer Architektur

Die Factory Berlin ist ein 10.000 m² großer Start-up-Campus in Berlin Mitte, Heimat von , Soundcloud und 6Wunderkinder. Der Campus wird von Google gehostet.

Das Hauptgebäude, ehemals Oswald Berliner Brauerei, war einst ein Teil der Berliner Mauer; die Fenster im dritten Stock zur ehemaligen Bundesrepublik Deutschland dienten als Aussichtspunkte für die neugierigen Augen der DDR-Wächter.

Seit dem Mauerfall im Jahr 1989 beherbergt der Komplex eine Ansammlung kleiner Unternehmen, Wohnungen und Lagereinrichtungen, die der ummauerten Stadt Kowloon ähneln. Im Keller entdeckten sie die unterirdische Partyhöhle des nigerianischen Botschafters in der DDR.

Die Struktur der Oswald Berliner Brauerei besteht aus fünf verschiedenen Gebäudeteilen, die zu unterschiedlichen Zeiten vom späten 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert erbaut wurden.

Um die Schönheit und Integrität der ursprünglichen Struktur hervorzuheben, wollten die Architekten die Fassade aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg so genau wie möglich nachbilden, da kaum historische Fotos oder Originalpläne existieren. Die Entfernung der Putzverkleidung, um die ursprüngliche Backsteinfassade freizulegen, war aufgrund der strengen deutschen Klimaschutzvorschriften ein kniffliges Unterfangen. Umlauf und Raumlogik wurden manipuliert, um den Anforderungen einer Start-up-Landschaft des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden. Die Büros des Internetunternehmens Soundcloud zum Beispiel besetzen ehemals getrennte Gebäudeteile und Stockwerke, die durch offene Innentreppen miteinander verbunden wurden, wodurch ein durchgehendes Raumsystem entstand, das drei Etagen des Büroprogramms verbindet.

Der Anbau des neuen vierten und fünften Obergeschosses erforderte eine sorgfältige Reaktion auf die baulichen und räumlichen Besonderheiten der alten Gebäudeteile. So lässt sich der Designprozess für die beiden obersten Stockwerke am besten als eine Katze beschreiben, die sich auf eine schroffe Steinmauer legt und sich hin und her bewegt, bis sie eine angemessen bequeme Position für ein Mittagsschläfchen findet.

Die resultierende Topographie bildet eine dörfliche Anordnung aus weißen Volumen, die Cluster kleiner Start-ups beherbergen, die sich um einen zentralen Platz im Freien im fünften Obergeschoss gruppieren.

Das Erdgeschoss beherbergt Coworking Spaces und ein Restaurant und ist offen zu den Campushöfen, Gärten, Terrassen und Veranstaltungsräumen im Untergeschoss.

Das Untergeschoss der Factory Berlin besteht aus unterschiedlichen Mehrzweckbereichen, darunter 400 m² große Hallen und kreisförmige Ziegelräume, die einst von massiven runden Öltanks besetzt waren. Das komplexe unterirdische Programm wurde optimiert, um eine vollständige Indoor-Outdoor-Veranstaltungszirkulation zu ermöglichen.

Projektdetails:
Standort: Berlin, Mitte, Deutschland
Typ: Büros
Fläche: 10.000 qm
Jahr: 2014
Architekten: Julian Breinersdorfer Architekturteam
: Corentin Héraud, Eric Wolfgang Eisenhut, Sarina Giffhorn, Minho Park, Roma Gadomska-Miles, Martino Pacchetti,
Cameron Halls , Roberta D’Alessandro, Julian Breinersdorfer, Rekha Barry