Der Erste Abschnitt Des Von Gmp Entworfenen Neuen Messegeländes In Teheran Ist Eröffnet

Im Rahmen der 29. Internationalen Buchmesse wurde in Teheran das neue Messezentrum Share Aftab eröffnet, das nach einem Entwurf der Architekten von Gerkan, Marg und Partner errichtet wird. Das neue Messegelände liegt etwa zehn Kilometer südlich des Zentrums der iranischen Hauptstadt, etwa auf halbem Weg zum internationalen Flughafen, und ist durch eine gleichzeitig eröffnete U-Bahn-Linie mit der Stadt verbunden.

Für die zweitgrößte Buchmesse der Welt mit ihren zwei Millionen Besuchern reicht der Platz in den Gebäuden der ersten Phase nicht aus, weshalb kurzfristig der Bau weiterer großer Messehallen geplant ist. Der Weg ist das Ziel – konstruktiv wie politisch. Seit dem Start des Wettbewerbs vor zwölf Jahren und der Auftragsvergabe vor zehn Jahren haben die deutschen Architekten von gmp aus Berlin zusammen mit ihren iranischen Kollegen von NJP aus Teheran Geduld bei der schrittweisen Entwicklung des entwickelt Projekt und haben dabei freundschaftliche Beziehungen aufgebaut.

Trotz aller finanziellen Schwierigkeiten entstand als erster Schritt inmitten des staubigen und öden Landes ein 1.600 Meter langer versunkener Landschaftsgarten mit einem Wasserlauf in seiner Mitte, beidseitig gesäumt von Alleen und schattenspendenden Säulengängen als Reminiszenz Jahrtausende alte persische Gartenkultur. Das Zentrum wird von einem kreisrunden Wasserbecken mit Springbrunnen eingenommen, von dem aus das Ausstellungsgelände nördlich der Achse erschlossen wird. Der erste Bauabschnitt umfasst die Haupthalle und die größte Ausstellungshalle mit jeweils eigenem architektonischen Charakter.

Die windgeschützte, verschattete Ausstellungsachse, die alle geplanten Ausstellungshallen miteinander verbinden wird, ist ebenfalls als versunkener, linearer „persischer“ Garten angelegt und von Säulengängen gesäumt. Dieser abgesenkte Bereich ermöglicht die Erschließung auf zwei Ebenen und damit die Trennung von Fahrzeug- und Fußgängerverkehr.

Während der erste Bauabschnitt bereits genutzt wird, schreiten die Bauarbeiten an den restlichen Teilen zügig und sichtbar voran – Infrastruktur und Fundamente für die künftigen Gewölbehallen sind bereits vorhanden. Im fertiggestellten Zustand mit 16 Hallen und 120.000 m² Ausstellungsfläche sowie zusätzlichen Konferenzeinrichtungen wird das neue Teheraner Messezentrum mit seiner großartigen Stadtlandschaftsgestaltung ein Pilotprojekt sein, das ähnlich wie die Neue das Ende jahrzehntelanger Isolation symbolisiert Messegelände in Leipzig nach der deutschen Wiedervereinigung.